Pfeifenreihen
Im Gegensatz zu traditionellen Orgeln benutzt eine Theaterorgel mit
ihrem sogenannten Multiplexsystem einzelne Pfeifen mehrfach.
Dadurch ergibt sich mit einer überschaubaren Anzahl an Pfeifen die
große Anzahl von 37 Registern.
Open Diapason 16' ("Prinzipal") die "Chefs",
aus blitzendem Metall, in traditionellenOrgeln als erstes Register
sichtbar vorne im Prospekt.
Sie prägen den typischen Orgelklang.
Tibia Clausa 8' ("Gedackt") die "Sanften",
aus Holz, Pfeifen mit Deckel, mitsanftem, weichen Klang, die idealen
Begleiter.
Flute 16' ("Flöte") die "Lebendigen",
ebenfalls aus Holz, je nach Tonhöhe mal weich, mal tragfähig, in der
Höheauch mal frech, beweglich und verspielt.
Salicional 8' die "Athmosphärischen",
enge Pfeifen aus Metall, als typisches streichendes Register ahmt es
den Klang von Streichinstrumenten nach, von Kontrabass bis zur
Geige.
Trumpet 8' ("Trompete") die "Selbstbewussten",
Zungenpfeife, die an den strahlenden aber weichen Klang von
Blechblasinstrumenten erinnert.
Vox Humana 8' ("Menschliche Stimme") die "Charaktervollen",
zweites Zungenregister, klanglich sehr flexibel, je nach Höhe
unterschiedlicher Charakter, mal solistisch, mal verbindender
Teamplayer.
Zusatzinstrumente
Dazu kommen fünf Glockenspiele und weitere Zusatzinstrumente:
Cathedral Chimes ("Röhrenglocken") senkrecht hängende
Glockenrohre aus Messing
Glockenspiel glitzerndes, helles Glockenspiel mit Metallpättchen
Chrysoglott ("Celesta") ebenfalls mit Metallpatten, aber mit
weicherem, himmlisch-schwebendem Klang
Xylophone das kürzeste der Glockenspiele, klein und frech
Harp ("Marimbaphone") vor dem Gehäuse sichtbar, Klangkörper aus
Holz
Percussioninstrumente:
Snare Drum (kleine Trommel), Tambourine ,Castanets, Chinese Block
(Holzblock),Tom Tom (große Trommel), Sleigh Bells
(Schlittenglöckchen), Bass Drum (Bass Trommel), Kettle Drum
(Kesselpauke), Cymbal (Becken), Crash cymbal (Crashbecken),
Triangel
Effektinstrumente:
Horse Hoofs (Pferdehufe), Surf (Meeresrauschen), Bird
(Vogelgezwitscher), Auto Horn (Autohupe) Fire Gong (Feuerglocke),
Steamboat Whistle (Dampfpfeife), Siren (Sirene), Door Bell
(Türglocke)
Disposition
ACCOMPANIMENT (I)
16' Contra Viol (TC)
16' Vox Humana (TC)
8' Trumpet
8' Open Diapason
8' Tibia Clausa
8' Salicional
8' Flute
8' Vox Humana
4' Octave
4' Piccolo
4' Salicet
4' Flute
4' Vox Humana
2' Piccolo
Chrysoglott
Snare Drum
Tambourine
Castanets
Chinese Block
Tom Tom
Sleigh Bells
Accomp Second Touch
8' Trumpet
8' Tibia Clausa
Chimes
Triangle
SOLO (II)
16' Bass
16' Bourdon
16' Vox Humana (TC)
8' Trumpet
8' Open Diapason
8' Tibia Clausa
8' Salicional
8' Flute
8' Vox Humana
4' Octave
4' Piccolo
4' Salicet
4' Flute
2 2/3 Twelfth
2' Piccolo
1 3/5 Tierce
Cathedral Chimes
Xylophone
Glockenspiel
Chrysoglott
Solo Second Touch
16' Trumpet (TC)
8' Tibia Clausa
PEDAL
16' Bass
16' Bourdon
8' Trumpet
8' Open Diapason
8' Tibia Clausa
8' Flute
8' Cello
Pedal Second Touch
Bass Drum
Kettle Drum
Cymbal
Crash Cymbal
TREMULANTS (2)
Main
Vox Humana
TOE PISTONS
Horse Hoofs
Surf
Bird
Auto Horn
Fire Gong
Fire Gong (re-it)
Steamboat Whistle
Siren
PUSH BUTTON
Door Bell
Das Instrument
Wurlitzerorgel „Style D“ (1924)
Hope Jones Unit Orchestra
Zur Geschichte
1924 wurde die Kinoorgel „Style D“ von der Rudolph
Wurlitzer Company aus North Tonawanda im Staat New
York gebaut. Ihr erster Wirkungsort lag in der Spring Street
in Los Angeles, in der Nähe des Broadway.
Nach der großen Stummfilmzeit, etwa 1946 erwarb sie der
aus Los Angeles stammende Arzt Dr. C. Howard Stocker
und begleitete ihn in seine weiteren Wohnsitze in Riversite
und San Bernardino.
Nach seinem Tod 1993 erwarb der Deutsche Willi
Wiesinger die Orgel und nach einer Einlagerungszeit von 2
Jahren in den USA zog sie um nach Celle in Niedersachsen.
Mit dem Ziel, die Orgel auch wieder dem Publikum zu
gehör zu bringen, wurde sie zur Jahrtausendwende von
der Münsteraner Orgelbaufirma Friedrich Fleiter
restauriert und in der dortigen Orgelbauwerkstatt
aufgebaut.
2001 wurde ein altes original Xylophon (Wurlitzer
Harp/Marimba) aus den USA in die Orgel integriert.
Jetzt steht die Vision in greifbarer Nähe, dass die Orgel in
einer Kirche in OWL zu dauerhaftem Leben wiedereweckt
wird.
© Gregor Schwarz